Au pair – Zusammen leben 

Au pair zusammen leben

Wir sind gesellig und kommunikativ, wir sprechen gern spanisch, zusätzliche Unterstützung mit den Kindern wäre super – So war die Idee mit einem Au pair zu leben geboren. Unser erstes blieb geplant nur vier Monate und war zum richtigen Zeitpunkt eine Entlastung. 

Das zweite lebte für 10 Monate bei uns und wird für immer UNSER Au pair sein.

Mehr als nur ein Babysitter und weniger als eine Haushaltshilfe 

Ein Au pair ist mehr als nur als ein Babysitter. Man lebt zusammen. Es deckt Betreuungszeiten ab, die sonst schwierig bis unmöglich abzudecken sind. Das war richtig gut. Oft sind es diese Randzeiten – morgens, wenn das eine Kind schon los muss zur Kita, das andere aber noch schläft und dann eben nicht geweckt werden muss. Oder kleine Übergänge bevor der eine wieder zu Hause ist, der andere aber weg muss. Mittagsschlaf. Krankheit. Kita zu und trotzdem Termine. All diese Fälle, in denen man erst mal anfängt zu überlegen, wer kann einspringen, wer sagt Termine ab, wer kann helfen. 

Wir hatten und haben immer tolle Babysitterinnen und die Großeltern zur Hilfe. Dennoch ist ein Au pair noch mal etwas ganz anderes. Es ist einfach da. Immer. 

Es ist auch keine billige Haushaltskraft. Ein Au pair „darf“ leichte Hausarbeit verrichten. Wir haben darüber gesprochen und einfach geklärt, wer welche Aufgaben hat. Für uns war es viel mehr eine Wohn-GEMEINSCHAFT. Ihr Zimmer hat sie selbst sauber gehalten, eh klar. Den Rest des Hauses haben wir gemeinschaftlich gepflegt. 

Manchmal war es für uns schöner, sie nimmt die Kinder und geht mit ihnen zum Spielplatz und wir können einmal durch das Haus jagen. Manchmal war es auch toll, dass sie gesaugt hat, während wir zu einem Ausflug gefahren sind. Natürlich bedarf es bei allem der Kommunikation. Wir haben Pläne gemacht, sie verworfen. Geschaut, was für wen wann wie passt. 

Uns war es wichtig, dass auch das Au pair sich bei uns wohl fühlt und alles hat, was es braucht. Es war von Anfang an ein Familienmitglied und kein Angestelltenverhältnis. Das ist ja auch die Idee hinter dem Konzept. 

Noch eine Bindungsperson mehr 

Unser großes Kind ging schon in die Kita, als das Au pair kam. Das Kleine musste zu Hause betreut werden. Ich stillte noch, arbeitete aber bereits wieder, da ich selbstständig als Familienberaterin und Dozentin arbeite. Das passte gut. Ich konnte meine Seminare vorbereiten, Artikel schreiben, Büroarbeit machen und mein Kind war nie weit weg. Das Au pair blieb mit ihm zu Hause, ging auf den Spielplatz, an den Rhein, spazieren. Meistens betreute sie ihn am Morgen, begleitete ihn in den Mittagsschlaf und wir aßen zusammen. Manchmal fuhren wir auch zusammen zu einem Seminar. Ich arbeitete und die zwei hatten eine gute Zeit. Immer in meiner Nähe. Das war für das Kind natürlich super schön. 

Ich glaube, die meiste Zeit verbrachte sie ihre Zeit am Boden. Unser Kind 2 liebte es Musik zu machen, Holzobst zu schneiden, Bücher zu lesen. Da wir mit allen Kindern zur Kommunikation auch Gebärden nutzten, lernten die beiden zusammen Gebärden & Wörter sprechen. Das war schon sehr besonders. 

Zusammen unterwegs sein und Urlaub mit Au pair 

Unseren ersten längeren Ausflug machten wir ja gleich am ersten Wochenende. Dann kamen ganz viele kleinere Tagesausflüge dazu, die wir zusammen machten. Für uns war es schön gemeinsam Zeit zu verbringen und noch enger zusammen zu wachsen. Natürlich wollten wir ihr auch einiges zeigen hier in der Region. 

Wir sprachen vorher immer ab wer was zahlt. War es ein Ausflug, den wir für SIE machten, luden wir sie natürlich ein. War es ein Ausflug, den wir als Familie machen wollten, fragten wir immer, ob sie mit mag. Dann sprachen wir ab: wir zahlten zum Beispiel den Eintritt und wir hatten Verpflegung dabei. Oder aber wir sagten: Du zahlst Deinen Eintritt selbst, aber wir zahlen das Essen. So gab es keine Missverständnisse, falsche Erwartungen oder böse Überraschungen. Für die Basics wie Wasser und Snacks sorgten wir natürlich immer. 

Ziemlich schnell war klar, wir fliegen zusammen ihre Eltern in Spanien besuchen. Das war super schön. Für alle! Ihre Eltern waren natürlich glücklich, uns persönlich kennenlernen zu können. Ihre Eltern kamen auch uns besuchen, auch viele Freunde von unserem Au pair. Für uns war das nie ein Problem. Zu manchen haben wir heute noch Kontakt. 

Während ihres Aufenthalts war ich mit Kind 3 schwanger und wir planten eine letzte kleine Reise nach Belgien zusammen. Leider war ein Kind krank, aber wir machten das Beste draus. 

Auch das würden wir immer wieder so machen. Zum Leben in unserer Familie gehört das Reisen und dann eben auch mit Au pair.