Ehrlich gesagt hatten wir nie einen Plan, dass wir es so machen oder auf keinen Fall so oder so. Unser erstes Kind schlief am liebsten auf uns. Das war wunderschön, mega praktisch und wurde gar nicht in Frage gestellt.
Das zweite Kind wollte nicht unbedingt auf uns, aber ganz nah bei uns schlafen. Unser Familienbett wuchs mit seinen Aufgaben. ? Mittlerweile schlafen wir also auf 3,70 mal 2,00 m plus ein Hochbett. So kommen wir im Moment ganz gut aus.
Dank einer Freundin stand der Wickeltisch von Anfang an im Schlafzimmer. So konnten wir nachts mega bequem schnell wickeln und zurück ins Bett gleiten. Wenn ich überlege, wir hätten dafür in ein anderes Zimmer gemusst – puh. Ich hätte nicht gewickelt ?
Das Schlafen an sich ist schon ein Entwicklungsprozess und ist auch bei uns Erwachsenen immer im Fluss. Ich schlafe jetzt mit 38 auch anders als mit 23. Ist eben so.
Aber eben auch die Schlafumgebung darf sich immer wieder verändern. Was direkt nach der Geburt für die ersten Monate gepasst hat, muss mit dem zweiten Kind nicht mehr passen. Oder wenn sich andere Umstände ändern. Ich finde immer wichtig flexibel zu bleiben, lösungsorientiert auf die Situation zu schauen und dann was zu ändern, wenn sich einer nicht mehr wohl fühlt oder etwas anderes braucht.
Gegen das Familienbett spricht in der Tat sehr wenig. Vielmehr spricht dafür:
❤️ Zum Stillen musst Du nicht groß aufstehen.
❤️ Die körperliche Nähe gibt Sicherheit & Geborgenheit. Allen.
❤️ Braucht ein Kind nachts etwas, kannst Du sofort reagieren und das bevor alle richtig wach sind.
❤️ Durch im Raum anwesende Personen (Co-Sleeping) synchronisieren sich Atmung & Herzschlag.
❤️ Der Prolaktinspiegel steigt durch Körperkontakt.
❤️ Du brauchst keine Angst haben, dass Dein Kind aus dem Gitterbett klettert oder zwei Räume weiter aus dem Bett fällt.
❤️ Es ermöglicht Einschlafen im Vertrauen. Einschlafen hat mit Loslassen & Entspannen zu tun.
❤️ Geschwisterbeziehungen können/ sollen harmonischer sein.
❤️ Auch wir Erwachsene schlafen ungern allein.
Und das ist nun auch nichts, was ich mir ausgedacht habe, weil wir es so kuschelig fanden. Hier ein Zitat vom Schweizer Kinderarzt Remo Largo:
Aus unerfindlichen Gründen sind viele Eltern der Ansicht, dass Kinder alleine besser schlafen. Das Gegenteil trifft zu. Gemeinsames Schlafen hat für die Kinder und die Eltern einen immensen Vorteil: Die Kinder fühlen sich nachts nicht allein gelassen! Kinder, die mit ihren Geschwistern schlafen, suchen nur ausnahmsweise und dann zumeist aus einem triftigen Grund, beispielsweise wegen Krankheit, das elterliche Schlafzimmer auf.
Remo Largo, 2007
Unsere beiden Großen hatten ein Geschwisterbett. Auf eigenen Wunsch bzw. Nach eigener Idee haben wir das damalige Kuschelzimmer zum Geschwisterschlafzimmer hergerichtet. Das lief auch echt gut. Bis Corona kam und wir wieder alle beisammen geschlafen haben. So ist es bisher geblieben. Mal sehen, was das neue Haus mit sich bringt. Wer wie wo schlafen möchte.
Welche Frage hast Du noch zum Familienbett?