Hi!
Ich bin Sina (23 Jahre alt) und habe inzwischen zwei Kinder unter zwei Jahren – beide habe ich gestillt bzw. stille ich noch. Mein Kleiner ist zwei Monate alt, meine Große ist eins – beide sind im Februar geboren.
Ich möchte gerne über beide Stillgeschichten erzählen, da sie zeitlich nah beieinander liegen und beide sehr positiv verlaufen sind. Ich hoffe, durch das Teilen meiner Erfahrungen und Gefühle anderen Mamis Mut zu machen.
In meiner ersten Schwangerschaft stand für mich sofort fest: Ich möchte stillen!
Ich musste jedoch aufpassen, nicht automatisch davon auszugehen, dass es auch problemlos klappen würde – denn wie man weiß, kann es aus den unterschiedlichsten Gründen zu Schwierigkeiten kommen.
Also informierte ich mich ausgiebig – über Websites, Bücher, YouTube, Instagram, TikTok etc.
Mit jeder Information wurde ich zuversichtlicher. Ich las nur so lange, bis ich das Gefühl hatte, gut vorbereitet zu sein und keine großen Fragen mehr offen waren. Für mich war klar: Ich möchte stillen, und ich lasse mir im Krankenhaus nichts einreden.
Genau das, was ich auch immer empfehle: gut informiert sein, Wissen über bestimmte Abläufe haben, sich auch schon in der Schwangerschaft austauschen. Auch ein Grund, warum es hier diese Stillgeschichten gibt 🙂 Darüberhinaus schau auch gerne mal auf meinem Instagram Kanal vorbei oder wenn Du Dich umfassend informieren willst, buche meinen Stillvorbereitungskurs OBENRUM FREI. Im Herbst 2025 erscheint mein Stillratgeber OBENRUM FREI – Stillen, wie es zu Dir und Deinem Baby passt.
Zum Glück war das Krankenhaus sehr stillfreundlich. Es gab keinerlei Druck in Richtung Schnuller oder Pre-Nahrung.
Stillfreundliche Kliniken findest Du hier. Informiere Dich auch gern bei der Anmeldung über das Angebot. Gibt es eine Stillberaterin, ein Still-Treffen, einen Kurs, usw. Auch im Geburtshaus und bei Deiner Vor- und Nachsorgehebamme kannst Du Dich über ihr Angebot zum Stillen informieren.
Bei meiner Großen klappte es von Anfang an. Ich legte sie direkt nach der Geburt an, sie begann zu suchen – mein Zeichen – und dockte sofort an. Ich war überglücklich!
In der ersten Nacht hatte ich jedoch immer wieder „Ansaugschmerzen“ und bekam wunde Brustwarzen. Am nächsten Tag bat ich eine Hebamme um Hilfe. Zum Glück lag es nur an einer ungünstigen Anlegeposition und nicht etwa an einem zu kurzen Zungenband o.ä.
Die wunden Brustwarzen wurden mit einem Laser behandelt und heilten schnell. Ab da verlief unsere Stillbeziehung durchweg positiv – bis ich wieder schwanger wurde…

Ich wusste es anfangs noch nicht, aber meine Tochter merkte es. Im Nachhinein weiß ich, dass sich der Geschmack der Milch verändern kann, wenn man erneut schwanger ist.
Mit etwa sechs Monaten wurde das Stillen zunehmend schwieriger – meine Tochter war oft unzufrieden an der Brust. Ich will gar nicht zu weit ausholen, aber bis zum achten Monat wurde es eher anstrengend für uns beide.
Also bot ich ihr zum ersten Mal die Flasche an. Anfangs nuckelte sie nur daran, wollte sie aber nicht wirklich. Doch ich blieb dran – am dritten Tag nahm sie die Flasche dann problemlos.
Ab da stillte ich sie nur noch nachts. Um den neunten Monat herum hörte auch das auf. Ab dann bekam sie ausschließlich die Flasche mit Pre-Nahrung.
Meinen Sohn stille ich nun ebenfalls seit der Geburt – und auch diesmal funktionierte es sofort problemlos.
Keine Ansaugschmerzen, keine wunden Brustwarzen. Allerdings hatte ich diesmal sehr viel Milch, was das Wochenbett etwas erschwerte: Ich musste regelmäßig das Bett neu beziehen, meine Kleidung wechseln – ich lief nachts regelrecht aus. Mein Milchspendereflex war so stark, dass nicht einmal die Auffangschalen ausreichten.
Aber auch das regelte sich schnell. Heute stille ich ihn in allen möglichen Situationen und Positionen – ganz selbstverständlich.
Möchtest Du mehr über das Thema zu viel Milch lesen, kannst Du hier nachlesen.
Bei beiden Kindern habe ich mir nie einen Kopf gemacht, wann, wo oder wie ich stille. Und bisher gab es auch kaum negative Reaktionen. Manche schauen mal, aber damit lernt man schnell umzugehen.
Das war anfangs tatsächlich eine große Herausforderung für mich: Was denken wohl andere Menschen?
Heute ist mir das egal. Mein Kind hat Hunger – also bekommt es Nahrung. Ganz gleich wann oder wo.
Diesmal hoffe ich, dass unsere Stillbeziehung länger anhält und ich nicht so schnell „aufgebe“. Auch wenn wir damals mit der Flasche beide glücklich waren, muss ich sagen:
Stillen ist eine der schönsten Erfahrungen meines Elternlebens.
Mein Partner unterstützt mich dabei bedingungslos und fühlt sich auch in keiner Weise zurückgesetzt.
Mein Geheimtipp:
Hört auf euer Gefühl. Achtet auf euren Körper und auf die Bedürfnisse eures Kindes.
Zu viel oder zu lang stillen gibt es nicht.
Was für ein schönes Schlusswort! Vielen Dank für das Teilen Deiner Geschichte!