5 Fragen an Gynäkologin Dany: Brustkrebsvorsorge – auch in der Stillzeit

Brustkrebsvorsorge

Dany ist Gynäkologin und Gründerin der Glückssprechstunde. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht ganz viel Wissen um die Gesundheit der Frauen in die Welt zu tragen. Zum Beispiel auf Instagram. Aber nicht nur das: Dany sieht all die Herausforderungen vor der Mütter im Alltag oft stehen. Das Körpergefühl verändert sich mit Schwangerschaft und Geburt, aber auch Mental Load, Partnerschaft und die Erwartungen von außen und an sich selbst stehen oft wie ein Berg direkt vor uns. Danys Vision mit ihrer Glückssprechstunde: Gleichberechtigte, glückliche, entspannte Mamas, die sich selbstbestimmt und gut informiert für ihre eigene Gesundheit einsetzen.

Was ein schönes Ziel!

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Und ich durfte Dany als Frauenärztin zum Thema Selbstuntersuchung der Brust interviewen! Denn auch in der Stillzeit ist das total wichtig und das wäre meine Vision zu diesem Thema: Jede junge Frau bekommt alle nötigen Infos, die sie braucht, um sich selbst gut abtasten zu können. So lernt sie im Laufe der Jahre ihre Brust einfach super gut kennen. In der Stillzeit ist sie dann schon mit ihrem Körper, ihren Brüsten vertraut. Es ist selbstverständlich sich selbst zu berühren, vielleicht sogar die Brust mit der Hand zu entleeren oder für einen besseren Milchfluss zu massieren. Alles ist normal!

Denn – viele Frauen kommen in der Stillzeit im wahrsten Sinne des Wortes das erste Mal in Berührung mit ihrer Brust. 

Hey Dany! Sag doch mal, warum liegt Dir es so am Herzen, dass die Selbstuntersuchung eine Selbstverständlichkeit wird? 

Rund 70.000 Frauen erkranken pro Jahr allein in Deutschland an Brustkrebs. Das mittlere Erkankungsalter liegt bei 64 Jahren. Jedoch erhält 1 von 6 Betroffenen die Diagnose bereits vor ihrem 50. Geburtstag. Und: auch Männer können an Brustkrebs erkranken! 1% der Brustkrebserstdiagnosen entfällt auf Männer. Das entspricht etwa 700 Männern pro Jahr in Deutschland.

Wow! Das war mir auch neu. Wie viel Zeit muss ich denn so aufwenden für die Selbstuntersuchung? 

Gönn’ dir 1x pro Monat die Zeit, deine Brust selbst abzutasten. Du bist am nächsten dran! Das dauert auch nicht lange. Wenn Du geübt bist, machst Du es in paar Minuten.

Wann im Monat/ Zyklus ist denn der beste Zeitpunkt?

Am besten lässt es sich am 5.-7. Zyklustag tasten – also gegen Ende der Periode. Dann ist das Gewebe schön weich.

Wie ist das denn in der Stillzeit? Muss ich da etwas beachten? Denn die Brust verändert sich ja auch während der Stillzeit immer wieder. 

Ganz genau so ist es. In der Stillzeit ist das Brustabtasten etwas kniffliger, als ohne Milch in der Brust. Doch auch darin kannst du Übung bekommen. Wichtig ist, dass du dich traust. Klar, die stillende Brust ist insgesamt ‚dichter‘ als die nicht-stillende. Und unter Umständen tastest du auch Drüsenstrukturen als ‚Knubbel‘. Als eine mögliche Faustregel kann hier gelten: Nach dem Stillen ist das Gewebe leichter zu tasten und ein Tumor lässt sich nicht ausstreichen. Wenn du also etwas tastest, das du für einen Knoten hältst, kannst du mal schauen, ob es nach dem Stillen noch zu tasten ist. Falls ja, gehört es zur Sicherheit abgeklärt. Es bedeutet jedoch NICHT, dass es bösartig sein muss, nur weil es auch nach dem Stillen noch vorhanden ist. Es kann sich genauso z.B. als ein Fibroadenom oder ein Lymphknoten in der Brust herausstellen. Der Ultraschall in der Gyn-Praxis hilft da rasch weiter.

Und wenn ich mir unsicher bin, ob ich was taste, was ich da eigentlich taste und wie es wirklich sicher richtig geht?

Du kannst Veränderungen bemerken und deine Gyn hilft dir gerne, wenn du noch unsicher bist. Übung macht die Meisterin.

Vielen Dank liebe Dany für all die guten Infos! 

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